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Thumbnail der fertig aufgestellten Duetta

Lautsprecher-Odyssee und Duetta Selbstbau

Posted on 2007-04-18 19:00 by Timo Bingmann at Permlink with 23 Comments. Tags: #hifi selbstbau

Zusammenfassung

In diesem Blog-Eintrag beschreibe ich meine drei-monatige, intensive Suche nach neuen Lautsprechern. Der Eintrag enthält viele persönliche Meinungen und soll insbesondere zu der Zeit angestellte Überlegungen und Vermutungen erfassen. Dieser Bericht soll sein, was ich in damals vergeblich im Internet gesucht habe: eine detaillierte Entwicklung von völlig unerfahrenen Musikhörer zum Boxen-Selbstbauer. Der ganze Bericht ist natürlich subjektiv, manch Suchender wird völlig anderer Meinung sein.

Die Suche startet im letzten Dezember bei den einschlägigen Elektronikmärkten. Mit den bekannten Test-Magazinen bewaffnet, hätte ich dort um Haaresbreite ein Paar Lautsprecher gekauft. Durch Zufall kamen wir dann zu Orbid-Sound und durften dort begeistert alles probe hören und sogar zwei Paar Lautsprecher ausleihen. Am Ende landete ich jedoch beim HiFi-Selbstbau. Nach langem Vergleich der verschiedenen im Internet verfügbaren Bausätze entschied ich mich zu Udo Wohlgemuth nach Bochum zu fahren und dort zwei Duetta-Bausätze zu kaufen.

Die zehntägige Bastelarbeit an dem Paar Duettas hat mir sehr viel Spaß gemacht. Hier werden die einzelnen Schritte nur kurz beschrieben aber durch viele Photos illustriert. Besonderes Augenmerk legte ich auf die Schwierigkeiten, welche ich damals als totaler Selbstbau-Neuling überwinden musste. Der Blog-Eintrag endet mit einer differenzierten Beschreibung des Klangs meiner Duettas.

Lautsprecher-Suche - Media-Markt Phase

Der ganze Geschichte begann Anfang November 2006, "kurz" vor Weihnachten. Während einem Besuch bei meinen Eltern in Stuttgart meint mein Vater: "So, wir gehen jetzt Boxen für Dich zu Weihnachten aussuchen." Er hatte mich vorgewarnt und daheim in Karlsruhe hatte ich eine Lautsprecher-TestCD mit einer breiten Auswahl an Lieblingsmusik zusammengestellt. Diese CD hat sich als äußerst wichtig herausgestellt. Die Auswahl enthielt neben meinen Metal-Lieblingsstücken (Therion, Dimmu Borgir und Battlelore) auch Rock (Red Hot Chili Peppers), Pop (Shakira) und Elektro-Trance (Trance Atlantic Air Waves). Als Vorbereitung zur Boxen-Auswahl las ich mich durch die Ergebnisse von Google-Suchen wie "Lautsprecher Kauf". Besonders viel handfeste Information und keine Marketing-Floskel waren auf der HiFi/Elektronikseite von Christoph Caspari zu finden.

Ohne weiteres Vorwissen kam es dann zum ersten Kontakt mit der HiFi-Welt. Im ersten Anlauf fuhren mein Vater, Bruder und ich zum Media-Markt nach Esslingen, weil dieser der größte und nächste in unserer Region ist und mein Bruder dort schon vor Jahren Boxen von MB-Quart gekauft hatte. Dort trafen wir auf einen sehr geschäftstüchtigen Verkäufer, welcher ein breites Spektrum an Boxen in dem bekannten HiFi-Vorführraum anbieten konnte. Als Referenz war eine Paar "Canton Vento Reference 5 Piano" für 2500 Euro/Stück ausgestellt. Daneben waren "Elac FS 207.2", "Heco Celan 700" und "Celan 800" und viele andere in einer Preisspanne von 200 - 700 Euro aufgestellt. Schnell stellten wir mit meiner TestCD fest, dass ich wegen der bass-lastigen Metalmusik nicht um große Standboxen herum kommen würde. Kleine Regallautsprecher sind dafür wenig geeignet. Nach zwei-stündigem Durchhören war die Auswahl auf die drei oben genannten Lautsprecher eingeschränkt. Mein Vater und der Verkäufer fingen schon an zu handeln und er wollte uns die Elac FS 207.2 mit dem (tollen) Jet-Hochtöner für 620 Euro statt 699 Euro verkaufen. Mein Bruder und Vater waren recht angetan von dieser Box und hätten bald zugeschlagen. Doch dann verglich ich diese mit der Canton R5 mittels Red Hot Chili Pepper's Californication. Es war ein trauriges Ergebnis: unklar in den Mitten und wenig Raumwirkung. Wir wurden dann vom 20 Uhr Gongschlag gerettet. Auf der Rückfahrt hörten wir meine Test-CD auf dem Bose-Autosystem meines Vaters, welches viel besser klang als alle während des Hörtests, vielleicht mit Ausnahme der Canton R5. Daheim angekommen war klar, dass die Elac 207.2 nicht das Richtige war. Andererseits hatten wir so herausgefunden, dass man von (Marken-)Lautsprecher für 500 - 700 Euro/Stück nicht so viel erwarten kann, wie ich mir vorstellte.

Thumbnail der Heco Celan 800 bei Media-Markt

In den darauf folgenden Wochen kaufte ich mir die aktuellen Hefte der renommierten HiFi-Testzeitschriften Audio und Stereoplay. In den darin enthaltenen Rankings fand ich in etwa dieselbe Einstufung der Lautsprechermodelle wieder, wie sie sich beim Hören im Media-Markt herauskristallisierte. Außergewöhnlich gut war jedoch die "Heco Celan 700". Daheim in Karlsruhe ging ich dann zum großen Saturn und neuen Media-Markt. Im Hörraum des Saturns fand ich eine Celan 700 in dunklen "Rosewood". Diese gefiel mir optisch ganz gut und klanglich im Vergleich zu den anderen dort angeboten Lautsprecher mit den nun zurückgesteckten Maßstäben akzeptabel. Der neue Media-Markt im ECE-Center hatte keine Box, welche in dem Klangbereich mithalten konnte. Auf Rat meiner Freunde ging ich noch unangemeldet zu einem "richtigen" HiFi-Laden. Dort fand ich jedoch nur für mich unbezahlbare Surround-Heimkino-Systeme und mir wurde (freundlich) geraten meinen Besuch anzumelden.

Die Entscheidung war also auf Grund des guten Test-Rankings und gutem Aussehen auf die Heco Celan 700 gefallen. Am nächsten Wochenende in Stuttgart suchte ich dann telefonisch ein Paar in "Rosewood". Der Media-Markt im Breuninger-Land Sindelfingen hatte ein Paar in Silber und in Pforzheim war ein Paar in Rosewood auf Lager. Am Samstag fuhren mein Vater und ich dann zu dem an dem Tag sehr gut besuchten Breuninger-Land. Der dortige Media-Markt war größer als in Esslingen, der HiFi-Raum jedoch kleiner. Dort gab es ein Sonderangebot: Heco Celan 800 in Silber für 555 Euro. Wir hatten den Bestellvertrag für diese größere Box in Rosewood fast schon unterschrieben als ein freundlicher Herr uns ansprach: "Wollen Sie Lautsprecher kaufen?" Wir bejahten und der Herr, selbst Besucher im Media-Markt, riet uns zu Orbid-Sound nach Leonberg zu fahren. Sofort folgten wir dem Rat.

Lautsprecher-Suche - Zu Gast bei Orbid-Sound

Thumbnail von mir bei Orbid
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Bei Orbid-Sound angekommen wurden wir von einem völlig anderen Klangerlebnis als bei Media-Markt empfangen. Ein sehr freundlich und leidenschaftlich kompetenter Herr führte uns mit viel Geduld alle seine Modelle vor. Klanglich waren alle viel klarer, detailreicher und beeindruckend als die im Preis entsprechenden Modelle von Heco, Elac und Canton. Optisch gaben diese jedoch weit weniger her: die Gehäuse reichten von unbearbeiteten MDF zu offensichtlich furnierter, farbig lackierter Buche. Weiter sind die Chassis nirgends versenkt, sondern einfach auf das Gehäuse aussen geschraubt. Ganz im Gegensatz zum Media-Markt wurde nicht im Geringsten zum Kauf eines bestimmten Lautsprechers gedrängt, stattdessen durfte man ausgiebig die Lautsprechereindrücke genießen. Während unsere Ohren sich an den neue Detailreichtum gewöhnte, kamen und gingen zwei weitere Besucher bei denen man sich ganz ungeniert nach Orbid erkunden konnte. Beide kannten Orbid schon 15 und 20 Jahre lang und würden um nichts in der Welt ihre Orbid-Lautsprecher weggeben. Wenn sogar Kunden die Produkte weiter empfehlen, kann die Qualität schon nicht schlecht sein.

In Frage von Orbid kamen am Ende nur zwei Modelle: Jupiter (775 Euro) und Uranus II (555 Euro). Beide Modelle sind im Vergleich zu Heco und Co. etwa gleich teuer bei weit besserem Klang. Bei Orbid kann man auch statt des fertigen Lautsprechers einen Bausatz mit Gehäuse kaufen und sich einen unterhaltsames Wochenende damit beschäftigen diesen selbst zusammen zu schrauben und löten. Die Bausätze waren etwas günstiger: Jupiter 695 Euro und Uranus II 505 Euro. Als wir uns losgerissen hatten, fuhren wir noch weiter nach Pforzheim, um meinem Vater die Heco Celan in Rosewood zu zeigen. Doch die Enttäuschung über den Klang nach langen Einhören bei Orbid war groß. Optisch war dieser Lautsprecher jedoch ansprechend gestaltet und wir befassten uns damit wie diese Optik bei Orbid Lautsprechern zu erreichen sei.

Am nächsten Donnerstag war ich schon früh wieder bei Orbid zu Gast mit meinem Bruder. Nach weiterem ausgiebigem Probehören und wieder zwei neue sehr zufriedenen Kunden im Vorführraum war die Entscheidung nahe gerückt. Der freundliche Herr bot uns an die Jupiter und Uranus II über die darauf folgende Woche auszuleihen und daheim im eigenen Wohnzimmer ausprobieren zu können. Wie ausgemacht haben wir am darauf folgenden Samstagabend die beiden in Frage kommenden Modelle von Orbid abgeholt und in Stuttgart neben den bestehenden Lautsprechern meines Bruders aufgestellt. Am Sonntag fuhr ich mit allen Lautsprechern dann zu mir nach Karlsruhe und schleppte die beiden 35 kg schweren Jupiter vier Stockwerke nach oben. Bis Donnerstag konnte ich in meinem bescheidenen Räumchen dann die eindrucksvollen Jupiter von Orbid mit meinem Verstärker und PC-Musikquelle probe hören. Das Ergebnis fiel äusserst gut aus. Die Jupiter verlangte deutlich nach einem besseren, rausch-ärmeren Verstärker als ich bieten konnte. Die Bassmächtigkeit der Jupiter übertrifft weit die der Uranus II. In den Höhendetails unterscheiden sich beide deutlich: für klassische Musik ist der Druckkammer-Hochtöner der Uranus besser und für mainstream Popmusik der Schlitzstrahler der Jupiter eindrucksvoller. Die einzigen beiden Mankos der Jupiter waren ihre beachtliche Größe und ein etwas unangenehmer Hochtöner, welcher besonders bei Becken sehr vordergründig, verzerrt und damit schnell nervig spielt.

Orbid Lautsprecher daheim in StuttgartOrbid Lautsprecher daheim in Stuttgart
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Orbid Lautsprecher daheim in Karlsruhe

Die Entscheidung fiel eindeutig auf die Jupiter. Am Donnerstag um zehn Uhr musste ich sie jedoch schweren Herzen zurück bringen. Ich wollte die Jupiter kaufen, jedoch in ein ansprechenderes Gehäuse einbauen. Dazu befragte ich dann ausführlich einem Schreiner und erfuhr von Orbid, dass der Bausatz ohne Gehäuse nur 550 Euro kostet. Also standen die Differenz von circa 140 Euro für das Gehäuse zur Verfügung. Schnell stellte sich heraus, dass dieses vom Schreiner gefertigt wesentlich mehr kosten würde. Diese zusätzlichen Kosten kann man jedoch für ein schönes Gehäuse akzeptieren.

Während der genaueren Planung kam der Gedanke auf, statt dem nervigen Hochtöner ein anderes Chassis hinein zubauen (später stellte sich heraus, dass dies niemals funktioniert hätte). Die charakteristische Form des Hochtöners machte es leicht diesen per Internet als Beyma CP21F zu identifizieren. Und damit war die Tür aufgestoßen und ganz wilde Ideen kamen: statt den relativ preisgünstigen Chassis der Jupiter könnte man doch viel bessere Chassis-Modelle auswählen und so nochmals eine Qualitätssteigerung erreichen.

Lautsprecher-Suche - Entdeckung des HiFi-Selbstbaus

Auf der Suche nach guten Chassis fand ich schnells mittels Google Strassackers Lautsprechershop.de und war überrascht, dass diese nur 5-6 km von mir in Karlsruhe entfernt waren. Leider stellte sich nach einem kurzen Telefongespräch heraus, dass dort keine der vielen auf der Homepage ausführlich vorgestellten Boxen fertig zum Anhören stehen. Dies stellte sich als das Hauptproblem beim Selbstbau heraus: nur selten kann man eine Referenzbox probe hören bevor man die Teile kauft.

Mehrere Wochen beschäftigte ich mich dann intensiv mit Büchern über Lautsprecherbau (aus der Universitäts Bibliothek) und den hilfreichen aber auch sehr zahlreichen Beiträgen im HiFi-Forum. Dabei wurde klar, dass ein Zwei- oder Drei-Wege-Lautsprecher aus einem speziell kombinierten Satz an Chassis besteht und dass man nicht einfach den Hochtöner austauschen kann ohne die Frequenzweiche neu zu kalibrieren.

So fing die Suche nach dem richtigen Lautsprecher erneut an. Der HiFi-Selbstbau leidet meines Erachtens etwas von dem Eindruck, dass man mit den eigenen einfachen Mitteln und Können nie die Qualität von professionellen Fertiglautsprechern erreichen kann. Dies wird unterstüzt vom lustigen Hobby technik-begeisterter Jugendlicher: man kauft sich für höchstens 100 Euro möglichst große Bass-Chassis aus dem Conrad-Katalog und baut diese in ein beliebige Holzkiste hinein. Ich kann mich gut erinnern, dies mal geplant zu haben. Hohe Klangqualität ist so sicher nicht erreichbar.

Diese Vorurteile gegenüber dem Selbstbau vermischen sich mit der Unsicherheit, wie denn der Lautsprecher am Ende klingt. Wie oben angedeutet, ist es schwer ein Modell vorher zu hören zu bekommen. Und selbst wenn diese Referenz gut klingt, kann man beim Bau selbst genügend Fehler machen, so dass am Ende das Ergebnis weit bescheidener ausfallen kann. So zumindest meine vorsichtigen Überlegungen zu der Zeit. Beim Suchen nach genaueren Beschreibungen, wie, woraus und womit man das Lautsprechergehäuse baut fand ich dann Udo's Magazin mit beruhigend genauen Bauanleitungen. Insbesondere wurde dort ausführlich beschrieben wie die Chassis mittels Oberfräse versenkt werden; dies war das größte optische Manko der Jupiter Box von Orbid.

Mit diesen Anleitungen gewappnet ging ich daran das richtige Modell auszuwählen. Angesetzt wurde der gleich Preis wie wir um Haaresbreite bei Media-Markt ausgegeben hätten: 500 - 700 Euro/Stück. Aus den hunderten Bausätzen von Strassacker und anderen Bausatz-Vorschlägen im Internet kamen überraschenderweise nur eine kleine Auswahl in diese Preisklasse. In die engere Auswahl kamen damals die folgenden Bausätze:

Bei so viel Auswahl fällt die Entscheidung sowieso schwer. Nahezu unmöglich war sie, weil außer immer positiv beeindruckenden Klangbeschreibungen und Werbetexten keine weitere Information zu den Bausätzen vorhanden war. Nach vielen Stunden lesen in der Selbstbau-Ecke des HiFi-Forum, zielte ich langsam auf die ADM Duetta. Im Forum war rundum nur Positives zu lesen, das ist aber bei fast jedem Lautsprecher der Fall, sogar über die Fertiglautsprecher von Heco und Co. Am Ende entschied die Devise "Wenn schon, dann richtig."

Nachdem die Entscheidung gefallen war, ging das Projekt Duetta mit Elan in die Planungsphase. In den Baumärkten in Karlsruhe suchte ich nach dem richtigen Werkzeug und Holz: MDF oder Multiplex. Im Hornbach war Birken Multiplex mit 21 mm Stärke für circa 30 Euro/m² beim Holz-Zuschnitt erhältlich. Bei dem Furnierhersteller Schorn & Groh gab es eine riesige Auswahl an schönen Hölzern, jedoch war eine Mindestabnahmemenge von 12 m² vorausgesetzt.

Doch dann erfuhr ich von Strassacker, dass man die Lieferzeit der Duetta-Teile auf 8 - 10 Wochen schätzte. Das war mir eindeutig zu lang. Durch eine E-Mail an Udo erfuhr ich begeistert, dass er alles da hat. Im Forum hatte ich oft gelesen, dass ein Besuch bei Udo in Bochum sich wirklich lohnt und er selber riet mir dies ebenfalls. Leider ist Karlsruhe von Bochum circa 370 km entfernt und eine Fahrt dauert laut Routenplaner circa 3,5 Stunden. Dennoch entschied ich mich die Reise auf mich zu nehmen, denn in Bochum würde ich dann die Duetta hören können und falls diese meine Erwartungen erfüllt, gleich die Teile mitnehmen.

Thumbnail von Udo's Lautsprecherberge
Thumbnail von Udo's Chassis Sammlung
(Link zu mehr Bildern)

Lautsprecher-Suche - Besuch bei Udo in Bochum

An einem verschneiten Mittwoch im Januar fuhr ich also nach Bochum. Der Besuch verdient eigentlich einen eigenen Blog-Eintrag. Dort circa um 15 Uhr angekommen gingen Udo und ich erstmal zu seinem Stamm-Italiener Pizza essen. Dabei unterhielten wir uns mehr über Gott und die Welt als über Lautsprecher. Gesättigt betraten wir dann Udo's berühmten Laden ... eigentlich Werkstatt. Unordnung ist oft Zeichen von geschäftigem Werken. So auch in Udo's Laden: aufgetürmte "alte" Lautsprechermodelle füllten die großen Fensterscheiben und Wände. Sie ließen nur wenig Platz für ein Regal mit durcheinander liegenden, ausprobierten Lautsprecherchassis verschiedenster Hersteller. Hier wurde tatkräftig gearbeitet und nicht Fertigprodukte aus China mit vielen Worten gelobt und aufgedrängt. In Mitten des mit Lautsprechertechnik angefüllten Raums versteckte sich das Ziel meiner Reise: Udo's Duetta-Paar.

Dann durfte ich meine Test-CD den Rest des Tags rauf und runter hören. Geduldig und leicht über meine Musik schmunzelnd hörte Udo zu. Doch wir waren nicht alleine: schnell füllte sich der Laden. Die neueste Spezialität von Udo schienen modifizierte Röhren-Verstärker zu sein, welche ein Bekannter aufrüstet. Im Laufe des Tages kamen zwei Herrn vorbei, um einen dieser ab zu holen. Einer war bereits fertig, der zweite jedoch nicht. Das hielt diesen Besucher jedoch nicht davon ab einige Stunden im Laden bei uns zu bleiben und mit Udo zu fachsimpeln. Gegen Abend kam dann ein anderer junger Mann vorbei, um seine Transmissionline mitzunehmen. Udo hatte diese nochmals durch gemessen und eine kleinen korrigierenden Saug- oder Sperrkreis eingebaut.

Spätestens am Abend war meine Entscheidung gefallen die Duetta zu bauen. Udo's Laden ist alles andere als ein optimal eingerichteter Hörraum. Und dennoch brillierte diese durch klaren und unverzerrten Klang, wie ich ihn nirgends vorher gehört habe. Ohne direkte Vergleichslautsprecher ist es zwar sehr schwer die Qualität neutral zu beurteilen, aber bei der Duetta waren Feinheiten und Details meiner hundertfach gehörten Testlieder zu erkennen, welche andere Lautsprecher (vielleicht mit Ausnahme von Orbid's Jupiter) einfach nicht dargestellt haben.

Auf der Heimfahrt war das Auto mit einem kompletten Duetta Bausatz im Wert von 1700 Euro beladen. Mit Eifer ging es daheim dann an die Schreinerarbeit.

Thumbnail von dem Zuschnittsholz

Lautsprecher-Bau - Schreinerarbeit

Die folgenden Abschnitte werden deutlich dem Vorurteil widersprechen, dass ein Informatiker nur mit der Tastatur umgehen kann. Falls er zu anderen Werkzeugen greift, so besteht angeblich in seiner Umgebung Lebensgefahr. Da Udo's Duetta Bauanleitung bereits ausführlich ist, gebe ich hier nur eine kurz kommentierte Photofolge.

Wie oben erwähnt gibt es hier beim Hornbach 21mm starkes Birken-Multiplex für circa 30 Euro/m². Leider war kein 22mm bzw. 19mm starkes zu finden, also habe ich die Abmessungen der Duetta umgerechnet und alles aus dem 21mm starken gebaut. Der Zuschnitt war innerhalb eines Nachmittags fertig und mit Toleranzen von ± 1mm auch sehr ordentlich für einen Baumarkt; einige Bretter waren jedoch circa 2 mm zu groß. Sogar bei der Oberfläche und Struktur hatte ich Glück. Falls ich mit irgendwas nicht zufrieden gewesen wäre oder bei der Konstruktion ein Fehler passiert, so hätte ich einfach neues Holz besorgen können. Wichtig war viel Probebretter aus den Zuschnittsresten mitzunehmen.

Durch loses Zusammenstellen der Holzteile vergewissert ich mich, dass diese am Ende zusammenpassen und keines fehlte. Nun ging es daran Löcher für die Chassis und die Anschlussterminals in das Holz zu arbeiten. Als ersten schnellen Versuch machte ich ein (annähernd kreisförmiges) Loch mit der Stichsäge und setzte das Chassis ein. So war das Chassis nicht versenkt und sah ähnlich aus eine Orbid-Box. Damit unzufrieden ging ich auf die Suche nach einer Oberfräse.

Thumbnail von der Oberfräse mit dem ersten ER4 Loch

Zuvor fragte ich den Schreiner ob und wie viel es kosten solle die Löcher zu fräsen, denn eine Oberfräse hatte ich noch nicht zur Verfügung. Nachdem der Schreiner mich leicht überrascht anschaute und erklärte wie schwierig und teuer dies zu fräsen sei, fuhr ich schnell wieder zum Hornbach und kaufte dort für 100 Euro eine Oberfräse von Bosch. Es dauerte ein Tag herum probieren und an Probelöchern üben bis ich das Gerät mit den ganzen Teilen einigermaßen beherrschte.

Die größte Schwierigkeit würde die rechteckige Form des ER4 machen. Nach einigen Versuchen mit Kopierhülse und Schablone stellte ich fest, dass diese nicht zentrisch war und immer verzerrte Abbildungen lieferte. Am Ende fräste ich die rechteckigen Formen der Anschlussterminals und der ER4s statt mit Kopierhülse mittels vier geraden Führungen. Die Rundungen ergaben sich einfach durch den passende Durchmesser des Fräsers. Als einziges Problem stellte sich das genaue stoppen an den Rändern heraus, und ich fräste einige Eselsohren an den Anschlussterminals hinein. Nunja, Übung (und Geduld) macht den Meister.

Thumbnail von der Oberfräse mit Spezialzirkel

Mit dem beim Fräser mitgelieferten Zirkel waren die Löcher für die Bass-Chassis leicht präzise zu fräsen (natürlich erst nach mehr als zwei Probefräsungen auf Testbrettern). Für die kleineren Mitteltöner war der Zirkel nicht zu gebrauchen, da dieser nur Kreise mit mindestens 10cm Radius schneiden konnte. Schnell war eine Spezialkonstruktion aus Testbrettern fertig mit denen beliebig kleine Radien mittels Zentriernagel gefräst werden konnten. Am Ende waren alle Chassis mit höchstens 0,5 mm Toleranz plan versenkt.

Dann nach vier Tage intensiver Fräsarbeiten war es soweit: die Kisten wurden bis auf die Seitenwände zusammen geleimt. Alles passte genau zusammen bis auf das Stabilisationskreuz in der Bassbox, dort waren die Baumarkttoleranzen nicht genau genug. Nachdem ich die Chassis eingepasst und festgeschraubt hatte, war leider noch nichts zu hören: die Frequenzweiche fehlte.

Thumbnail von der gelöteten Frequenzweiche

Am Besten erschien es mir die Frequenzweichenbauteile entweder mit Heißkleber oder mit Kabelbinder auf einem Holzbrettchen zu befestigen und "in der Luft" zusammen zu löten. Ich entschied mich für die Kabelbinder-Variante, da bei dieser leichter nachträglich Komponenten ausgewechselt werden können. Da ich mit Löten viel Erfahrung habe, war dies handwerklich kein Problem. Die größte Herausforderung war es eine möglichst geschickte Anordnung der Komponenten auf dem Holzbrett zu finden. Die Anordnung musste dem Schaltplan entsprechen, die Spulen auf Grund ihrer elektromagnetischen Felder möglich weit auseinander und die zu lötenden Verbindungen der Bauteile wenig aufwendig sein.

Nach circa drei Stunden waren alle vier Holzbrettchen fertig bestückt und ich schloss diese mit Lüsterklemmen an die eingebauten Chassis an: sie funktionierten! Das war eine große Erleichterung. Bei genauem Hinhören stellte ich fest, dass die Bass-Chassis nahezu keine Töne erzeugten; das war aber nicht anders zu erwarten da die Seitenwand fehlte und so das Gehäuse noch offen war. Einmal hatte ich einen Hochtöner bei Verschrauben der Lüsterklemmen verpolt, was zu hörbaren Auslöschungen im Trennbereich führte. Die Farbmarkierung der Kabel des ER4 sind sehr merkwürdig.

Dann habe ich alles zusammen gepackt und bin mit fast fertigen Gehäuse zu meinen Eltern nach Stuttgart gefahren. Dort wurde dann prompt weiter gebastelt: zu erst mussten die Chassis und Frequenzweichen wieder raus. Dann habe ich das Dämmmatrial verteilt und mit Heißkleber an einigen Punkten befestigt. Nachdem ich mit der Oberfräse noch einige überstehende Millimeter der Verstrebungsbretter an den Bassboxen plan abgetragen habe, kam der große Moment an dem Bassboxen komplett verleimt wurden. Danach würden ihre Innenräuem nur noch durch die Chassisöffnungen zugänglich sein. Bei den Top-Boxen habe ich die Böden nicht angeleimt, sondern verschraubt so, dass diese nachträglich geöffnet werden können. Mit eingebauten Frequenzweichen verleimte ich dann die fehlenden Seitenwände der vier Kisten.

Thumbnail von der fertig lakierten Kisten beim Schreiner

Als alles verleimt war, ging es ans Abschleifen. Das erledigte ich auf dem Balkon und machte dennoch eine riesige Sauerei. Die Quaderform der Kisten waren angenehm einfach abzuschleifen. Im Vorfeld hatte ich viele Versuche mit Holz-Ölen, Holz-Wachölen, Holz-Beizen, Furnieren und Lacken gemacht. Während ich die Kisten abgeschliffen habe, entschied ich mich sie möglichst hell aber naturgetreu zu lackieren. Ich entschied mich für den Lack, welcher die Holzfarbe des Birkenmultiplex am wenigsten veränderte. Dies war nicht der Acryl-Klarlack auf dem Baumarkt, sondern ein günstiger Nitro-Spritzlack vom Schreiner. In dessen Spritzkammer ließ ich die vier Boxen dann zweimal lackieren.

Am nächsten Tag blieben die letzten Handgriffe übrig: die Chassis mit den Frequenzweichen verbinden und einsetzen. Ich entschied mich die Verbindungen nicht mit Lüsterklemmen zu machen, sondern richtig zu verlöten. Dann begann der Testlauf!

In den nächsten Tagen verglich ich die neuen Duetta mit den Boxen meines Bruders und anderen weniger hochwertigen Lautsprechern. Weiter verglichen wir dann drei (Transistor-)Verstärker mit verschiedenen Quellen. Ich war überaus zufrieden! Nach einigen Stunden Einspielzeit brillierte die Duetta und legte detailliert die Unterschiede der Verstärker offen. Die Boxen meines Bruder waren ebenfalls sehr gut, erreichten aber nicht den klaren Detailreichtum des ER4 und die präzisen Bässen.

Thumbnail von der fertigen Duetta beim Testhören

Fast hatte ich das Paar Lautsprecher nicht mehr mitnehmen dürfen: meine Eltern wollten sie behalten; ich solle noch welche bauen. Nur mit dem Versprechen ihnen bald ein Paar zu bauen durfte ich sie wieder nach Karlsruhe nehmen. Vor dem Transport habe ich die fertigen Lautsprecher gewogen: das Oberteil wiegt 12 kg und die Bassbox 28 kg. Insgesamt das Paar also circa 80 kg! In meinem kleineren Raum hören sie sich wieder ganz anders an: viel mehr Bass. In dem größeren Zimmer meiner Eltern ging dieser unter.

Nachdem ich die Duetta jetzt zwei Monate höre finde ich sie immer noch sehr gut. Sie spielen äußerst detailreich: Bässe sind scharf, differenziert und nicht verschwommen, wobei mein Zimmer dort leider etwas entgegen wirkt. Die oft übersehenen Mitteltöner machen eine Bühne auf, die ich bisher nur bei der Canton R5 und besseren Lautsprecher gehört habe. Und unvergleichlich präzise und doch lässig gibt der ER4 Höhen wieder. Die Duetta ist keine Effektbox: als ich sie meinen Freunden vorführte war selten ein "Wow" zu hören. Die Duetta macht keinen großen Eindruck, ihre Stärken liegen in den Details: sie übertreibt nicht und nervt so auf lange Zeit nicht. Wer Eindruck schinden will, muss etwas anderes bauen.


Comment by Jürgen E. at 2007-10-10 13:07 UTC

Hallo, schon unverschämt von Dir wie Du Orbid-Sound ausgenutzt hast und nicht mal was gekauft hast.

Comment by richard at 2007-10-18 22:38 UTC

servus, also ich muss sagen dass ich ähnliche erfahrungen gemacht habe, nur mit dem unterschied dass die duetta bei mir, sowie bei allen anderen hörern einen konkurrenzlosen aha-effekt ausgelöst hat. erst wenn man mal in den genuss gekommen ist lautsprecher für 20 000 euro und mehr zu hören, weiss man die duetta zu schätzen. denn eben diese hören sich zwar anders an aber ganz eindeutig nicht besser.

Comment by maximilian müller at 2007-12-20 12:37 UTC

die duetta ist nichts anderes als ein zweiwegesystem mit mäßigem subwoofer. die neptun von orbid-sound in verbindung mit dem sub-deimos von O.S., schlägt die duetta um längen.............

Comment by bassdeddy at 2008-01-09 13:49 UTC

Zweiwegsystem mit mäßigem Subwoofer? Wo fängt ein 3-Wege-System denn bei Dir an? Ich finde die Duetta ist ein sehr neutraler Wandler, natürlich hat sie wenig vom einem Subwoofersound, den Du offensichtlich bevorzugst......

Comment by James Shaffer at 2008-04-21 14:07 UTC

Ja, was für ein nutznießer Arsch, so kulant und aufwändig für so geringe Margen bei großen Räumlichkeiten und Lageraufwand. Was für ein Nerd. Scheiße ist sowas.

Comment by Marc at 2008-11-04 21:31 UTC

Ihr Schlaumeier, weshalb kann man denn die Lautsprecher zum testen mitnehmen? Damit man sie bei nichtgefallen kauft? Wenn ihm die Duetta besser gefallen hat, warum dann bei Orbid kaufen? Er hat es genau richtig gemacht, nämlich sich für das Produkt entschieden was ihm am besten gefallen hat.
Oder kauft ihr auch nen Fiat Panda weil gerade damit ne Probefahrt machen durftet?

Hab die Duetta auch bei Udo mal gehört, wirklich tolle Lautsprecher.
Schöner Baubericht!

Comment by wohlklang at 2009-04-17 07:22 UTC

hallo,
bin beim googeln über diesen thread gestoßen.
dem ein oder anderen muss ich hier recht geben.
wenn ich mir die halbe palette eines herstellers zum test nachhause ausleihe, zeige ich eigentlich kaufinteresse. d.h. das ich mich zumindest für ein produkt der firma entscheide.
das der beyma ht verzerren soll ist mir neu?
wenn ich mir die testgeräte anschaue, wundert es mich nicht das der beyma verzerrt haben "soll".
seit 15 jahren höre ich musik auf meinen jupitern und verzerren ist ein fremdwort für diese guten lautsprecher.
sie löst absolut fein auf und hat ein unschlagbar räumliches klangbild.

Comment by Andi at 2009-10-13 13:10 UTC- http://fhws.de

Hi!

ich selbst bin auch so dämlich, dass ich, wenn ich etwas probe ..gehört habe, erst recht, wenn die Firma einen so sympathischen Eindruck macht wie offenbar Orbid Sound, mich des Kaufes verpflichtet fühle. Von daher Bewunderung für den in diesem Falle "gesunden" Egoismus.
Ich werde auch die Duetta kaufen, plane, lese und suche schon seit 5 Jahren nach dem Endgültigen Lautsprecher. Dieser wirds, bin mir da bei dem jetzigen Wissensstand absolut sicher. Schaut man sich die Weltbesten LS an, sieht man mindestens bei jeder 2. den Eton Bass, teilweise sogar komplett Eton, sogar mit AirMotion HT. Die Thiels sind noch ganz gut im Rennen, aber für mich (noch) unbezahlbar (Diamantmembran bis zu 8kEuro für einen HT). Die Orbids haben meines wissens ihren Extremen Wirkungsgrad durch teilweise geradezu massive Niederohmigkeit. Sollte da jemand sich für entscheiden brauchts sehr gute Endstufen. Kleiner Tip. Je schwerer, je besser. Viele Grüße

Comment by wohlklang at 2009-11-16 08:18 UTC

@andi
es ist ein großer unterschied, ob ich stundenlang ls probe höre in einem studio, oder ob ich mir die halbe palette des herstellers tagelang mit nach hause nehme, oder?
das fand ich die unverschämtheit in diesem fall. wenn ich mir ls anhöre und sie mit nachhause nehemen möchte (was nur selten möglich ist) habe ich schon eine gewisse vorstellung welche es werden sollten z.b. stand oder regal-ls. der gute herr hier hat es aber meiner meinung nach etwas übertrieben. wenn das ein hersteller bei jedem kunden machen wollte, kann er gleich zu machen. eine kleine ls-manufaktur wie es orbid sound ist, kann sich das nicht erlauben. beim wirkungsgrad hast du recht, da gehören niederohmigkeit und wirkungsgrad der ls-chassis bei os dazu! mein av receiver von cambridge mag auch keine os-ls bei höheren lautstärken, ich habe aber die möglichkeit die ls von 1,5 auf 4 ohm umzuschalten. nachdem ich aber eine nad-endstufe nachgeschaltet habe ist auch dies kein problem mehr.
ich habe in 27 jahren schon 100. von ls gehört, aber nur ganz wenige hatten einen besseren klang als die von os.
aber das ist eben auch alles subjektiv!
vg aus hessen

Comment by ml at 2010-01-07 17:55 UTC

hallo zusammen,
ich möchte mich für den ausführlichen Bericht bedanken!

Persönliche (und zum Teil in angreifendem Ton) Kommentare bezgl. Orbid finde ich unangebracht, das muss schon jeder mit sich selbst ausmachen. Abgesehen davon bietet auch Udo (Duetta) an, dass man seine Lautsprecher zuhause testet. Und wenn man dann einen anderen findet, der einem selbst besser passt, dann wird jeder, der Hifi ernst nimmt Dich dabei unterstützen, den zu nehmen, der SUBJEKTIV am Besten klingt.
Wenn ich mich dann für einen entschieden habe, kaufe ich den - aber dann auch von denen wo ich probegehört habe, selbst wenn es 10% mehr kostet als von irgendwoher.
Aber aus Verpflichtung etwas kaufen was einem nicht wirklich gefällt? Ich weiß nicht so recht

Also, noch einmal: vielen Dank für den tollen Bericht, ich bin davor, mir die Duetta mal anzuhören und dank des Berichts bin ich jetzt auch auf Orbid gestoßen und damit haben die auch hier sehr positive Gratiswerbung bekommen :)

ml

Comment by R at 2010-11-25 11:37 UTC

Lautsprecher mit so miesem Aufnahmematerial zu beurteilen wie zb. der Califonication ( dynamikkomprimiert ) ist nicht zielführend, auch wenn es die Lieblingsmusik ist.

Umso verwunderlicher dass es die Duetta geworden ist da dieser LS schlechtes Aufnahmematerial auch so wiedergibt. Evtl mal gute Aufnahmen abspielen dann klappts auch mit dem Wow der Kollegen ;)

Dennoch danke für die Mühe, auch wenn der Bericht für andere bei der Entscheidungsfindung weniger hilfreich ist. Ein lautsprecher ist nunmal nur so gut wie das was man ihm zuspielt ;)

R

Comment by Markus at 2011-02-03 09:06 UTC

Hi,

die Jupiter spielen mit allen Arten von Endstufen absolut problemlos, egal ob Billigteil, Röhre oder High End-Endstufe, die Niederohmigkeit ist unerheblich, weil sie einen sehr hohen Wirkungsgrad haben. Einen besseren Lautsprecher als die Jupiter habe ich kaum gehört und wenn dann zum 20-fachen Preis. In ihrer Preisklasse sind die Jupiter um Welten vorne. Ich würde sie niemals hergeben, weil sie einfach genial sind.

Comment by Maerthe at 2011-02-15 10:26 UTC

Hallo Lautsprecherfreunde,
kann mich meinem Vorredner nur anschließen, hoher Wirkungsgrad/Niederohmigkeit passen optimal zusammen, da ja nur ganz wenig Ausgangsleistung notwendig ist!!
Anders verhält es sich bei Diskolautstärken, aber darauf wir ausdrücklich bei Orbid in dessen "HIFI-Praxis" hingewiesen, die Lektüre sei jedem empfohlen!
Viele Hifigrüsse

Comment by hessensound at 2011-07-19 14:04 UTC

hallo,
vom hochtöner der jupiter kann ich nur gutes berichten.
dieser exzellente ht bzw. die jupiter hat an meiner anlage noch nie verzerrt.
zitat r : Lautsprecher mit so miesem Aufnahmematerial zu beurteilen wie zb. der Califonication ( dynamikkomprimiert ) ist nicht zielführend, auch wenn es die Lieblingsmusik ist.
dito ;-)

Comment by Max at 2011-09-13 12:13 UTC

Danke für den Erfahrungsbericht, die Duetta (allerdings in der Ehe-tauglicheren ADW Version) fasziniert mich schon eine Weile, konnte sie aber noch nicht Probehören.

Orbid Sound kommt in deinem Bericht sehr gut weg, was sie sich verdient haben. Warum solltest du was kaufen, was dir nicht so gefällt. Verstehe nicht, wie dir jemand verübeln kann, dass es zum Schluß die Duetta geworden ist

Comment by Florian at 2012-06-07 09:51 UTC

Danke für deinen Erfahrungsbericht, es ist eben nicht leicht da draußen.
Auf der einen Seite Bekannte Hersteller, Preis, Leistung, große Produktion, dann der Großhandel dazwischen, Händler mit Lager, Vorauskasse, Stunden, Miete, Personal usw. So ein Lautsprecher der 600 Euro Klasse kostet maximal 120 Euro in der Fertigung. Mehr geht einfach nicht. Dann echtes high end, schnell wird einem eines klar: Die LS kosten so ab 5000 der Verstärker nochmals soviel, Kabel und das drumherum, es läppert sich.
Und gefallen tut sowieso nur etwa ab 10tausend, hier klingt es toll.
Ab auf die High end dieses Jahr in München.
In der oberen Preisklasse klingt alles gut es geht nur um Nuancen.
Stimmt nicht. Erstens unterscheiden sich die Konzepte Grundlegend.
Breitbänder in verschiedenen Gehäusen, Klassische 2-3 Wege Geschichten bis zum 6 Wege LS. Verschiedenste Gehäuse, Hörner, Lautsprecher.
Ich war bei allen 300 Ausstellen, und relativ geschockt was da verlangt wird, denn richtig gut und ich sage richtig klangen nur wenige.
Spitze war sicherlich Nola (unbezahlbar 285.000) Audiophysik die neue Virgo 25+ absoluter Traum, die Stimmen (13.000) Backes Müller aber auch unbezahlbar, es gab noch mehr aber die sind wohl nicht interessant.
Was erstaunlich war sind die Avantgarde Hörner, wie die Teile Stimmen rüberbringen Wahnsinn, als ob einem der Sänger ins Ohr flüstert, kosten so ab 15.000 für die Duo. Den klang muss man so mögen.
Weiter oben gab es viel Mist, riesige Kisten für Orgelmusik, Vienna Akustik, die beiden 13 hat es 3 Zentimeter aus dem Gehäuse gedrückt, klangen aber nicht schlecht, Sonus Faber die große, ja toll, Enttäuschung bei Canton, einfach nur Bass, die Leute mögen es, Burmester mit seinen toten Kisten, keine Emotionen nichts einfach nur der Perfekte klang, wie langweilig, die Elektronik dagegen ist Spitze. KEF naja da hätte ich mehr erwartet, es gab viel schönes das gut klang, vieles das durchschnittlich klang aber kostete wie Superklingendes. Ich denke es ist wie überall, da gibt es die Masse die sich beim Discounter eindeckt und nicht schlechtes isst sondern Massenware.
Alles für alle usw, für gute Schokolade muss ich auch in ein Spezialgeschäft gehen, für Wein ebenso. Der Metzger macht super Fleisch dort kann ich wählen ob Kalb oder Schwein, Bio oder nicht, dies entscheidet die Geldtasche. Jeder hat seinen Vertriebsweg, ich bevorzuge den Bäcker der ohne Zusätze Bäckt und das schmeckt man und ich werde nicht Fett von dem Aufback Frass. Lautsprecher auszuprobieren ist doch O.K. warum muss ich kaufen was nicht gefällt, damit rechnet der Verkäufer doch. Hier sei gesagt das dies natürlich funktionieren kann, enge Kundenbindung, Freundlichkeit dann LS zum Probieren, schlechtes Gewissen, na ja habe ich eben gekauft.
Wenn das die Qualität der LS sein soll dann ist das Konzept eh schon tot.
Manche leben von Werbung andere von Qualität.
Selbstbau ist eine Möglichkeit für wenig Geld Traumlautsprecher bauen zu können, man stützt sich auf bewährte Rezepte, mit etwas Hilfe geht es auch.
Die Gehäuse können selbst entworfen werden, Lackierung oder Furnier usw.
Klar muss ich dann keinen Dipl. Ing bezahlen oder eine komplette Vertriebsmannschaft, letztendlich geht die Rechnung folgendermassen.
Verkauf 2010 600 LS Umsatz 1,8 Mio
Lohnkosten, Miete, Vertrieb, usw. 1,2 Mio
600k bleiben über, geteilt durch 20 MA macht 30.000 Gewinn pro MA
Dann die Finanz dann bringt jeder MA 20.000
Verkauft sich das Produkt ein Jahr später schlechter oder besser muss der Firmenchef zusehen das er mit Reserven neue Produkte entwickeln kann oder die LS müssen billiger werden, andere Zulieferer oder schlechtere Komponenten. Und das läuft mit jedem LS so, Wirtschaftlichkeit, wieviele LS müssen verkauft werden damit wir leben können. So wird für manche LS Geld verlangt das diese niemals wert sind, andere dagegen erscheinen Günstig.
Letztendlich muss das jeder für sich entscheiden, auch gescheite Elektronik kann selbst gebaut werden ist dann aber etwas komplexer.
Die Duetts werde ich mir jetzt auch in einen anderen Gehäuse fertigen lassen, eventuell die Minuetta mal sehen was Udo meint.
Schöne Grüße aus Österreich

Comment by Rene at 2013-08-21 19:01 UTC

Hallo!
Ich finde den Bericht sehr gut!
Da dieser Blog meines Erachtens fair geschrieben wurde, und der Blogger nicht (!) über die Qualitäten von orbid-sound.de hergezogen hat, sondern lediglich sein Subjektives Erlebnis wiedergab, sage ich, dass es ein toller Bericht ist.
Der Blogger schrieb lediglich über den zu spitzen "Sound" der Hochtöner.
Das finde ich subjektiv. Und das hat der Mann gleich am Anfang geschrieben..............
Gut, manch` einer wird die nicht eingelassen Chassis als Bewertung (negativ) beurteilen, aber ich gehe davon aus, wenn dem Blogger der Sound zu 100% gefallen hätte, hätte er auch die aufgeschraubten Chassis in Kauf genommen.
Das ist meine persönliche Meinung, und immerhin habt ihr alle, die hier gepostet haben, bei google nach so einem Thema gesucht..........

Comment by Bernie at 2013-12-23 19:24 UTC

Super!
Es ist wie wir wissen, oder wissen sollten, immer subjektiv wenn's um Lautsprecher geht! Ich habe Jahrzehnte lang die aufgesetzten Chasis genossen auf purem MDF, denn es ging mir damals nur um den Klang und nicht um die Optik.
Habt ihr mich schon in die Schublade geworfen aus der ich raus kucke ;)
Mir Egal! Inzwischen habe ich mir die gleichen Boxen lackiert angeschaft, um meiner Frau der Optik gerecht zu werden. und meinem Sohn den selben Genuß zu ermöglichen.
Respekt für deine Duettas, die dir hoffe ich, so viel geben werden, wie die mit denen ich Leben geniesen kann.
Tatsächlich scheint es hier nicht nur um die Duettas zu gehen, aber wer außer Orbid-Sound kam hier denn noch wirklich gut weg? Ich bin nicht nur mit diesem Bericht zufrieden, ich bin's nach wie vor auch mit meinen Boxen!

Comment by joe w. at 2014-01-17 01:21 UTC

@ bernie

welche boxen hast du denn?
mit welchem verstärker und cd-spieler?

Comment by ralf the brain at 2014-09-19 20:00 UTC

hallo mal, die orbid jünger haben wohl alle was mit den ohren!!!!!! hatte selber mal lange jahre eine Galaxis (nicht mini) und dachte dies wäre das non plus Ultra.......... hahah..... habe mir dann mal eine Focal Onyx gebaut und siehe da es gibt ein leben nach Orbit Sound!!!!!!!!!! die Orbits habe ich dann auf denn müll geworfen. heute bin auch ich Besitzer einer einteiligen Duetta und hab jeden tag aufs neue meine Freude drann... so und zum schluss, wer seine weichen eigiest der hat etwas zu verbergen, minderwertige Bauteile und sehr seltsame Bestückungen in denn einzellnen freqenzbereichen (wir haben zu Versuchszwecken mal eine aufgeschmolzen !?!?) wie sagte mal ein selbstbauer, abgestimmt nach bohr und säg.......

Comment by PJ at 2014-09-19 22:47 UTC

Ich habe die doppel7 von Udo und bin der Überzeugung das nicht die duetta sondern die duetta top die wahr geniale Glanzleistung von Udo ist. Die "Erweiterung" im Bass Bereich, wie bei der doppel7 oder der duetta ist eher eine Anpassung an große Räume. Das zeigt sich auch an den sehr aufwendigen Selbstbauprojekten der duetta top. In meiner neuen Penthousewohnung in Düsseldorf mit 55 qm Höhrraum würde sich die duetta natürlich entfalten können. (Ja, ich könnte mir was teureres leisten, aber ich will das Beste. Außerdem bin ich Querdenker). Bei Orbit, auf deren Seite ich gerade war, kann ich nur den Kopf schütteln. Hier scheint es wohl darum zu gehen möglichst viel Material in eine Kiste zu sperren. Und sorry, wer Nubert Boxen auf seiner Webseite hat disqualifiziert sich vollends. Bei Nubert geht's darum möglichst viele Bauteile auf eine Frequenzweiche zu löten, dass es ziemlich egal ist, was man dann für ein Lautsprecher einbaut. Hat Orbit die Nubert mit ihren Boxen vergleichenden wollen? Idiotisch, für jemanden, der was von Lautsprechern verstehen sollte. Sorry, dass ich hier jetzt mal etwas übertreibe. Ich habe die Nubert halt mal im Vergleich gehört (ja, ich habe keine Ahnung sondern nur zwei gute Ohren) und das war schlicht peinlich. Das ist wie Kofferradio im Vergleich zu einer Hifianlage. Tut euch das nur an, wenn ihr mal richtig Lachen wollt. Referenze, Testberichte, ... Hifi Esoterik. Die Bauteile der verschiedenen duetta Typen sind exzellent und dann kommt man eben auch mit wenigen aus um so ein Ergebnis zu erzielen. Letztlich ist es aber Geschmackssache, denn wer zur duetta gereift, der wird 95% seiner Musiksammlung nicht mehr hören wollen, weil die anderen 5% süchtig machen. Vorsicht ist auch geboten, wenn man sich dann dran macht probeweise andere besser Geräte wie Verstärker auszuprobieren. Die duetta setzt jede Verbesserung so deutlich um, wie sie schlechte Aufnahmen entlarvt. Das heißt man wird wahrscheinlich lange suchen müssen, bis die duetta an ihre Grenzen kommt. Das Ganze ging bei mir soweit, dass ich die letzten Wochen schlicht nicht mehr Musik hörte, weil ich den Klang meines "Ersatzverstärkers" nicht ertragen konnte. Gut, der Marantz PM7000 ist auch wirklich nur für eine Party zu gebrauchen. Der in die Tage gekommene Luxman ist in der Reparatur und ich war am überlegen, die duetta heraus zufordern.

Fazit: Im Grunde würde ich mir wünschen, dass möglichst viele Menschen mal die duetta hören würden, um nicht unwissend zu sterben.

Comment by Alter Mann at 2015-01-12 06:49 UTC

Jeder der mal bei Udo oder einem anderen Selbstbauanbieter dessen Boxen gehört und gebaut hat, wird sicherlich nie wieder aus Klangründen Boxen vom Massenmarkt kaufen. Außer man steht auf die teilweise formidable Optik teurer Kaufboxen. DORT, in dieser Optik, stecken letztlich auch die entsprechenden Kosten und im verzweifelten Versuch sich vom Massenmarkt abzusetzen. Das kostet Geld. Gute Selbstbauboxen schätze ich von der Qualität auf den Preisfaktor (locker) von 5 bis 10fachen zu Fertigboxen ein. Rechnet man den Spaß und die Freude am Lernen und eigenen Produkt dazu, sind Selbstbauboxen geradezu unbezahlbar. Selbst die kleinsten machen so eine Freude.

Ich habe einige Fertigboxen angehört, die teilweise in den 5-stelligen Bereich gingen und mich schaudert immer noch am Gesülze der Verkäufer. Die Klang"Qualität" fand ich teilweise sehr ... ernüchternd. Ich baue jetzt das dritte Paar Boxen selbst und glaubt mir zum Musik hören brauche ich weder ein hohes Preisschild noch ein klingenden Namen an der Holzkiste.

Es ist mir bewusst dass die "Bumm Bumm Bumm Fraktion" ganz andere Prämissen hat als ich, aber Leute - ihr bekommt im Selbstbau für recht kleines Geld ehrliche und saugute Produkte. Die Duetta markiert dabei allerdings das obere Ende. Zumindest bei ADW (Udo). Hört euch mal die Little Princess oder Minuetta an. Oder eine kleine Sb12. Ihr werdet staunen. Dazu kommt - auch andere Selbstbauer haben schöne Töchter.

Comment by franky at 2015-04-08 22:11 UTC

Herzlichen Glückwunsch die Duetta ist eine gute Wahl. Problematisch ist der Tiefgang der Duetta, da Du durch den Tiefgang Punch verlierst. Ich finde aber Orbit Sound auch Klasse; zu dem Beyma Schlitzstrahler den Du als leicht nervig empfunden hast, die Nervigkeit liegt an der Abstimmung, wenn Dir weniger Energie im Hochton zusagt, dann senke seinen Pegel einfach, einfach bei ca 4 kHz um 1 bis 3 dB.

Ich vermute das Dein Hörraum wenig bedämpft, ist vor dem Hintergrund erschien Dir wohl der Hochtöner zu hart.

Gruß aus Dresden

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